Momentaufnahme: Kalenderblätter
29. September 2009 von Donna
Beim Blättern in sehr alten und liebgewonnen Lyrikbänden fand ich eins, ein vergilbtes Kalenderblatt. Es stammt noch aus der Zeit, als ich zu Hause bei meinen Eltern wohnte. Jahrelang bekamen wir diesen dicken Kalender, für jeden Tag ein Blatt, für jeden Tag eine kleine Geschichte, ein schöner Spruch.
So manches Blatt wurde wohl verwahrt, andere wurden benutzt – wohlgemerkt deren Rückseiten! – für familieninternes Mitteilungsgeschreibsel oder als Einkaufszettel…
Mein Fundstück stammt von irgendeinem 14. April, es war ein Dienstag. Auf der Vorderseite ein Kürzestwitz: Zwei Hennen laufen einem Hahn davon. Da gackert die eine: „Lauf langsamer! Er ist nicht mehr der Jüngste!“
Auf der Rückseite hatte ich damals ein Gedicht von Else Lasker-Schüler notiert, es beginnt so:
…Dann kam die Nacht mit Deinem Traum im stillen Sternenbrennen. Und der Tag zog lächelnd an mir vorbei, und die wilden Rosen atmeten kaum.
Ja, denke ich, einmal Hühnerhof- Romantik und einmal LiebesGralprinzenLyrik.