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Torten in Selbstvertrauen gebacken.

Verwöhnte, süße Rezeptschößlinge.

Sahne ohne Widerspruch.

Zuckermumien,

geistreich garniert

für Mägen mit Gehirnwindungen.

Wer das isst,

hat ein Unterbewusstsein voll Kuchen.

Mathias Schreiber

Dieses Gedicht schrieb ich vor langer Zeit mit einer Wachsmalkreide in Schönschrift auf meine Küchentür. Eigentlich hatte ich vorgehabt, diese Tür je nach Lust und Laune immer wieder neu mit Gedichten zu beschreiben. Aber genau dieses Konditorei-Gedicht blieb jahrelang dort stehen. Vielleicht ist es dort immer noch zu lesen, denn die Nachmieter baten mich, es nicht wegzuwischen…

Ja, wie fühlt man sich mit einem Unterbewusstsein voll Kuchen? Schwer zu sagen, aber in einer Konditorei – in einer wirklich guten!! – fühle ich mich sehr wohl. Besonders wenn ich auf Reisen bin und ein wirklich nettes Café finde, in dem ich verweilen kann und ausruhen kann. Mein Unterbewusstsein stellt automatisch Verknüpfungen her – Freiburg: herrliche Puddingtörtchen, München: sündhafte Mohn-Kirsch-Torte, Kiel… Ihr kennt sie bestimmt auch, diese Geschmacks-Gemütlichkeits-Wohlfühl-Verknüpfungen. Vielleicht wäre das ja auch eine Idee für ein weiteres Blog – ein Führer durch wirklich nette Cafés – aber das gibt es bestimmt schon – ich werde gleich mal googeln. Es muss nicht gleich ein neues Blog sein – ein Link reicht auch.

An alle Schreibwütigen!

Ich lade euch  herzlich ein zu dem Kurzprosa-Schreibprojekt “Ein Start – viele Storys”, das folgendermaßen läuft:

1. Der vorgegebene Anfangssatz lautet: Kalte Novemberluft schlug ihr entgegen, als…

2. Ihr schreibt eine Geschichte weiter, die bis SAMSTAG, dem 14. November 2009 – 12.00 Uhr fertiggestellt sein soll. Ihr postet die Geschichte in eurem Blog – nicht früher als zum angegebenen Termin!

3. Alle Teilnehmer können dann über Donna schreibt abgerufen werden, weil ich diese dann mit entsprechendem Link poste.

4. Bitte benutzt die Kommentarfunktion, um mir mitzuteilen, ob ihr an diesem Projekt teilnehmen wollt.

5. Viel Spaß!

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Ok, bis jetzt werden ihre Schreibwut( ! = bestimmt / ? = mal sehen…) ausleben:

Anonymus !

Bigi – Synchronuniversum!

Brigitte – La-Palma-Bloggerin!

Brigitte – Quersatzein!

Donna!

Elke – Mainzauber!

Ingrid – Waldviertelleben!

Jorge D. R. – Traumtuch!

Karin – Pflanzenlust!

Murmeltiertag – Quergefönt!

Patty – Ipernity!

Petra – Follygirl!

Spini!

Xenia??

Yolanda!


Ich freue mich auf viele unterschiedliche Geschichten – und vielleicht erzählt ihr es weiter, das Schreibprojekt, das jeden Monat stattfinden wird.

Herzliche Grüße – Donna

Momentaufnahme

Wie er da sitzt, dieser aufgeblasene Laffe, auf der Kühlerhaube seines protzigen Mercedes, der in Pole-Position auf der Fähre geparkt ist. Den Autoschlüssel in der Hand stopft er genüsslich seine Pfeife, schaut um sich um Aufmerksamkeit heischend. Mein Gott, das ist die Selbstgefälligkeit in Person.

Er entzündet ein Streichholz, führt es zur Pfeife an den Tabak, zieht und pafft – und dann, anstatt des Streichholzes schmeißt er den Autoschlüssel in hohem Bogen ins Wasser. Ja, er hat die Pole-Position, keiner kommt von der Fähre, keiner kommt an ihm vorbei. Plötzlich hat er mehr Aufmerksamkeit, als er gebrauchen kann.

Momentaufnahme: Veränderung

„Du hast dich verändert – das steht dir gut.“

„Ja“, lächelt sie, „Liebe macht Mut.“

Kabelbinder – Herzbinder

Das WUNDER geschah gestern. Der Elektriker war überpünktlich und verschaffte sich durch lautes Poltern Gehör und Eingang, denn die Klingel litt ja auch an Strommangel.

Und nun ist wieder alles elektrisch. Ein bisschen die Wand aufgeklopft und Kabelbinder gewickelt, Hauptsicherung wieder gerichtet – und gut.  Wenn alles wieder normal zu benutzen ist, das ist klasse!

Da frage ich mich nun, wie wär’s mit einem Herzbinder für gebrochene Herzen?

Sophasophia hat auf ihrem Blog den Literarischen Wochenmitter eingerichtet. Jede Woche gibt sie ein Thema vor, zu dem jeder Literarisches beisteuern kann.

Falls es euch interessiert und ihr vielleicht sogar mitmachen wollt, schaut einfach hier.

Das Thema für den zweiten novembrigen Mittwoch ist:  Ü B E R G Ä N G E

Daily Musings: Wunder

Wunder sind nicht vorhersehbar, sie können nicht herbeigeführt werden, sondern geschehen ganz von selbst – meistens genau in dem Augenblick, in dem wir sie am wenigsten erwarten.

Katherine Anne Porter

So ein kleineres oder größeres Wunder im Laufe des heutigen Tages täte uns allen bestimmt gut. Wunder kann man immer gebrauchen, weil sie immer etwas Positives für uns bereithalten. Und wenn wir es am wenigsten erwarten, dann wundern wir uns über ein Wunder!

Daily Musings: Krise

Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.

Max Frisch

Irgendwie bin ich dankbar, eine neue Sichtweise bezüglich Krisensituationen zu erhalten. Also richte ich meine Aufmerksamkeit nun doch lieber auf die Produktivität und das Schaffen von Neuem als auf das Katastrophenmanagement. Wenn ich sage: „Ich befinde mich in einem produktiven Zustand“, dann klingt das auch gleich viel besser.

Nachdem gestern durch eine Intensivbohrung zwecks Anbringung eines Regals ein Stromkreis lahmgelegt wurde, muss ich nun bis Montag oder Dienstag (hoffentlich kommt der Elektriker ganz schnell!!) mit stromfreien Bereichen klarkommen. Verlängerungskabel sind nützlich und Kerzen erzeugen eine romatische Stimmung auf dem stillen Örtchen. – Krise? Nö. – Katastrophe? Nö. – Improvisieren? JA!

Daily Musings: Lernen

„Oft lernt man aus zehn Tagen Verzweiflung mehr als aus zehn Jahren zufriedenen Lebens.“   Merle Shain

Also sind die zehn Tage, an denen wir verzweifelt sind, eigentlich eine echte Zeitersparnis – oder? Steckt man mittendrin, ist es schrecklich, hat man sie überwunden und neue Horizonte erschließen sich einem, dann fühlt man sich auf einmal unendlich frei.

Paare: No more Bolero

Sie schloss die Wohnungstür auf und erstarrte. Aus dem Wohnzimmer erklang Ravels ‘Bolero’ in ohrenbetäubender Lautstärke.

Wie angewurzelt blieb sie zunächst im Eingangsbereich stehen und stellte die schweren Taschen mit den Einkäufen einfach ab. Ohne den Mantel auszuziehen sank sie auf die Holzbank. Tränen schossen ihr in die Augen und ein ziehender Schmerz in der Herzgegend war deutlich spürbar.

Vor ihrem inneren Auge tauchten die Bilder auf, die sie jahrelang gequält hatten und von denen sie dachte, sie erfolgreich verbannt zu haben…

Bolero – Josh hatte sie einfach fallen lassen – sie stürzte auf das Eis – ihr Becken zertrümmert – aus der Traum von der viel versprechenden Karriere als Paar im Eiskunstlaufen – sie hatten so hart trainiert – ihre Vorbilder Torvill/Dean und Bestemianowa/Bukin- stundenlang hatten sie sich ihre sagenhafte Kür zum Bolero auf Video angesehen, fasziniert von der puren Hingabe an die Erotik umgesetzt in perfekten Eistanz – nächtelang hatten sie sich geliebt zu den Klängen Ravels – der Bolero – für sie das Sinnbild des Liebesaktes.

Josh hatte sie ein zweites Mal fallen lassen – schnell hatte er eine andere Partnerin fürs Eis gefunden – “Sorry, du weißt, wie viel Zeit man gemeinsam verbringt, wie viel Nähe entsteht”, hatte er ihr sehr sachlich erklärt – die beiden heirateten ein Jahr nach ihrem Unfall, da konnte sie gerade wieder laufen – Bolero.

Die Musik wurde jäh unterbrochen. Sie hörte aufgeregte Mädchenstimmen, die alle durcheinander redeten, konnte aber nicht genau verstehen, worum es ging. Entschlossen wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht, zog den Mantel aus und ging nicht gerade leichten Schrittes in Richtung des Wohnzimmers.

Sie öffnete die Tür und platzte in ein für sie unverständliches Geschehen hinein. Die Möbel waren verrückt und ein Teppich aufgerollt, so dass eine sehr große freie Fläche entstanden war. Ihre Tochter und zwei andere Mädchen, die sie nur flüchtig kannte, sahen sie schuldbewusst an.

“Wir räumen alles wieder auf, Mama, sei nicht böse, aber wir müssen für unser Schulprojekt etwas einüben. Hast du eine Idee, was wir aus diesem verflixten Bolero machen können? Wir hatten es gerade eben mit Stierkampf probiert, aber das kam irgendwie nicht so gut, dafür ist die Musik zu Beginn einfach zu lahm…”

“Tut mir Leid, da kann ich euch nicht weiterhelfen. Bitte seht zu, dass ihr mit euren Proben bis sieben Uhr fertig seid, ich muss noch mal weg”, sagte sie sehr bestimmt, ohne wirklich zu wissen, wo sie die verbleibenden drei Stunden Schutz suchen sollte vor dem – Bolero.

Copyright by Donna 2008

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