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Das Leiden – mein Leiden! – an diesem Abend nahm kein Ende.

Ja, es ist schwierig, einen Briefroman – zumal es sich nicht um einen Briefwechsel handelt – als Theaterstück überzeugend auf die Bühne zu bringen. Vielleicht ist es sogar unmöglich?

Unmöglich empfand ich diese Inszenierung, die sich als so modern ausgab.

Das Bühnenbild? Ach, wo war das denn?

Es gab keine Kostüme, die Schauspieler traten im Outfit der heutigen Zeit auf. Also nichts mit Werther-Look!

Werther in seinem rot-karierten Pulli litt sich reichlich überschwänglich durch den Abend, alles viel zu theatralisch, zu überzeichnet.

Lotte war fehlbesetzt, wirkte sie doch mit ihren gut geschätzten 35 Jahren reifer und berechnender als Goethes Figurengestaltung.

Albert im Hochzeitsanzug – naja – schleppte selbst das Sofa auf die Bühne und verteilte im Publikum Bonbons – natürlich Werthers Echte!

Die Souffleuse spielte dann selbst noch einen kleinen Part im Stück mit – war aber auch nicht der Gag!!!

Fazit:

23,50 Euro kann man besser anlegen.

3 Stunden Freizeit kann man eindeutig besser gestalten.

Ja, wäre ich mal meiner Intuition gefolgt, denn gleich in den ersten langen Minuten, als Werther lediglich den Text seiner eigenen Briefe ins Publikum schrie, wollte ich gehen. Gegangen sind viele Theaterbesucher nach der Pause, da waren dann sichtbar viele Plätze frei. Wenn es das erklärte Ziel war, Theatersäle leerspielen zu wollen dann ist das gut gelungen!!

Enttäuscht waren auch die vielen Oberstufenschüler, die den ‚Werther‘ als verpflichtende Lektüre in den Grund- und Leistungskursen zu bearbeiten haben und sich vielleicht die eine oder andere Inspiration holen wollten für ihre Interpretationsgrundlagen. Denn die nächste Klausur/Abiklausur kommt bestimmt…

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„Ich bin dabei, meinen Keller zu entrümpeln“, sagt Billa, die da wie ein Dreckspatz vor mir steht, „erstaunlich, was man mal als wichtig erachtet hat und jahrelang aufgehoben hat. Zwei Mal bin ich schon zur Müllkippe gefahren. Es tut gut, sich von dem ganzen Schrott zu trennen, unendlich gut!“

„Na, dann räumst du ja mit deinem Unbewussten auf und befreist dich von deinen Altlasten…“, entgegne ich ihr.

„Ist das wirklich so?“, fragt sie.

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Liebe ist kein Felsen, der einfach so dasteht. Damit ein Baustein daraus wird, muss sie bearbeitet, immer wieder überarbeitet und erneuert werden.

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Momentaufnahme

Zugegeben, sein Französisch war ziemlich eingerostet, aber einen Tisch für 14 Personen zu bestellen, das schien nicht so schwierig zu sein. Mutig parlierte er mit dem Maître und dieser verstand ihn: „Kein Problem, ja, gerne, bis heute Abend.“

Abends wurde die kleine Gesellschaft freundlich vom Maître begrüßt und in einen großen Nebenraum geleitet. Eine lange Tafel für 40! Personen war dort eingedeckt. Er brauchte gar nicht nachzuzählen. Er begann zu schwitzen, fuhr sich mehrmals mit den gespreizten Fingern durch seine Haare und kaute verlegen auf seiner Unterlippe.

Verständnisvoll rettete der Maître die Situation und es wurde ein wirklich netter Abend.

Egal, wo er diese Story noch nach Jahren erzählt, jeder kann darüber schmunzeln, zeigt aber auch ehrliches Mitgefühl.

Wir können niemals lernen, tapfer und geduldig zu sein, wenn es auf der Welt nur Freude gäbe.

Helen Keller

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Eine Verabredung ist eine Verabredung – oder? Und man macht eine Uhrzeit aus, an die man sich hält…

Ich komme gerade von meiner Laufgruppe, stelle den Kuchen vom Bäcker auf den Esstisch, will nach dem Duschen noch einmal schnell durchsaugen und den Kaffeetisch hübsch decken, naja, und ein bisschen aufräumen, ist doch klar.

Dazu komme ich nicht, denn mein Kaffeebesuch steht mit vierstündiger Verfrühung (sagt man das so??) vor der Tür, hat irgendeine Erklärung parat, die ich nicht verstehe.

„Mit mir erlebt man was“, sagt sie,“aber mir ist das auch schon mal passiert, dass ich einen ganzen Tag zu früh war!“

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