Reflexion über Schreibprozesse
13. Februar 2009 von Donna
Häufig werde ich gefragt, wie all meine Beiträge entstehen. Das kann ich nicht in einem Satz beantworten. Grundsätzlich glaube ich, dass ich keine große Erzählerin bin, denn sonst würde ich Erzählungen schreiben oder Romane. Ich würde fabulieren und meine Leser in Welten entführen, in die sie eintauchen können, in denen sie leben können.
Natürlich habe ich oft eine ganze Geschichte im Kopf, sie dehnt sich aus, will sogar geschrieben werden – und dann steht auf dem Papier/Bildschirm nur die Essenz – eine Momentaufnahme, eine Kurzgeschichte, ein Gedicht – also Verdichtetes, ähnlich einem Bild, in dem der Maler den wichtigsten Augenblick eingefangen hat. ‚Schade‘, denke ich manchmal, ‚da gäbe es doch noch mehr drumherum‘ – aber das Drumherum verbleibt dann bei mir – und der Leser darf das Gelesene selbst einbetten in einen Kontext, er darf weiter nachdenken und über seine eigene Getroffenheit reflektieren.
Es sind nicht immer selbst erlebte Situationen, die ich umsetze. Aber weil ich aufmerksam beobachte und zuhöre, ergeben sich viele Anknüpfungspunkte für mich, ich spüre mich hinein in die Menschen, in ihr Leben. Also, Autorin und Erzählerin sind nicht immer identisch – das können viele meiner LeserInnen nicht trennen, ist letztendlich auch nicht wichtig.
Wichtig ist mir, dass Menschen berührt werden durch alles, was an TEXT! hier erscheint.
Immer häufiger nehme ich nun auch Termine auf bezüglich Ausstellungen und Autorenlesungen in meiner Umgebung, weil ich glaube, dass das irgendwie dazugehört zum kulturellen Leben – schließlich kann ein InfoTEXT! auch berühren und das Verlangen wecken, solch eine Veranstaltung zu besuchen, um durch schöne Wörter und Geschichten oder Farben und Bilder oder Töne und Musik sein Leben zu bereichern.