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Eine ganz leise und gefühlvolle Geschichte könnt ihr hier hören.

Renate Blaes hat sie vor vielen Jahren geschrieben und nun gesprochen. Nehmt euch die Zeit und die Ruhe, sie anzuhören. Ihr werdet reich beschenkt.

Daily Musings: Gute Worte

In einem guten Wort ist Wärme für sechs Winter.

Ein böses Wort ist schlimmer als sechs Monate Frost.

Aus der Mongolei

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Klappentext:

Eine Frau sitzt in der Weihnachtszeit gedankenversunken in der Kirche und blickt auf die Krippe. Sie denkt zurück.

Auf Lenas Weihnachtswunschzettel steht ganz oben – eine Babypuppe. Das kleine Mädchen fiebert dem Heiligen Abend entgegen. Doch große Enttäuschung macht sich breit, als sich ihr sehnlichster Wunsch nicht erfüllt. Was für eine Bescherung. Da kommt Lena eine Idee, wie sie sich vielleicht selbst ihren großen Wunsch erfüllen könnte, ohne dabei an die Folgen zu denken.

Donna sagt: Darüber habe ich mich sehr gefreut, als mich ein kleines Päckchen der Autorin erreichte. Ein zauberhaftes Kinderbuch kam da zum Vorschein, das von Sonja Gutjahr liebevoll illustriert wurde. Es gelingt der Autorin Gabriele Gennrich, den Leser vollkommen eintauchen zu lassen in die wundersame Weihnachtszeit. An dieser Stelle sage ich noch einmal DANKE.

Gabriele Gennrich  –  Lenas Weihnachtswunsch  –  Alwis-Verlag  –   Dresden 2009  –  ISBN: 978-3-938932-24-7

Kinder-buch-verlag Alwis-Verlag verlegt ein Kinder-buch und mehrere Kinder-bücher für Kinder zum lesen und Eltern von Kindern zum kaufen und Kindern vorlesen.

Eines meiner Lieblingsgedichte

Wenn ich dir sage „Komm“,

dann ist das der Aufruf,

übers Wasser zu gehen,

weil ich glaube,

dass es trägt.

Und wenn du sinken solltest

und mich dabei mit dir ziehst,

werden wir uns unter Wasser lieben,

als wären wir Fische,

die ihr Stummsein mit Liebe überwinden.


Ulrich Schaffer in:  Liebendes Wahrnehmen  –  Kreuz-Verlag Stuttgart 1990  –  leider nur noch antiquarisch erhältlich

Paare: PUNKT.

Als deine Tochter beschloss, zu dir zu ziehen, hatten wir gerade unser gemeinsames Haus bezogen, das so neu und unverbraucht war wie unsere Beziehung. Hals über Kopf hatten wir uns verliebt und schnell entschieden, auch den Alltag miteinander zu teilen. Dass ich dich nun teilen sollte, passte mir gar nicht. Nächtelange Gespräche, das Erwägen des Für und Wider, letztendlich aber deine unverrückbare Aussage: Tochterwunsch vor allem anderen. Wir schaffen das, ihr werdet euch aneinander gewöhnen. Punkt.

Aneinander gewöhnen – das war anfangs gar nicht so einfach. Es galt Freundschaft zu schließen mit einem verwöhnten, früh pubertierenden Mädchen, das ständig versuchte, uns gegeneinander auszuspielen und vollkommen verquer zurückkam von den Wochenenden, die sie bei ihrer Mutter verbrachte. Nur langsam fand eine Annäherung statt, gewann ich ihr Vertrauen, ihren Respekt, ihre Zuneigung. Geduld war damals das Zauberwort, unser Zusammenleben zu dritt oftmals ein Balance-Akt.

Wir haben es geschafft, sind zusammen durchgegangen durch Liebeskummer, verhauene Klassenarbeiten, Feten, die unser Haus fast verwüsteten, scheinbar unlösbare Klamottenfragen, politische Grundsatzdebatten, Führerschein, Abitur.

Als sie all ihre Habseligkeiten packte, um in ihre Studentenbude überzusiedeln – weit weg von uns, wurde mir das Herz ganz schön schwer. Wir umarmten uns zum Abschied und sie sagte: “Hey, ohne dich wäre das alles nicht so gut gelaufen. Danke.”

Ich schaute noch lange dem Kleinlaster hinterher, ein langer Weg lag vor ihr. “Danke”, flüsterte ich und dachte darüber nach, ob jemals so viel Nähe zwischen mir und ihrem Vater hätte entstehen können, wenn sie nicht so einfach in unser Leben geschneit wäre.

Copyright by Donna 2008

So beginnt der magische Roman:

Eine gute Fee zu sehen war so ziemlich das Letzte, womit ich rechnete, als ich den Coffeeshop betrat. Ich meine, gute Feen stehen auch sonst nicht besonders weit oben auf der Liste der Dinge, die ich zu sehen erwarte – trotz des verrückten Lebens, das ich führe. Ich arbeite für ein magisches Unternehmen, und deshalb laufen mir täglich Feen, Gnome, Elfen, Zauberer und sprechende Gargoyles über den Weg. Aber eine echte gute Fee hatte ich noch nie getroffen. Und an diesem Morgen erwartete ich erst recht keine solche Begegnung, denn zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich so etwas wie eine gute Fee absolut nicht nötig.

Klappentext:

Weihnachtszeit in Manhattan: Endlich scheint Kate Chandler, die in einer magischen Firma arbeitet, den Mann ihrer Träume gefunden zu haben. Gemeinsam kämpfen sie gegen faulen Zauber und einen fiesen Magier – bis in der Neujahrsnacht die Kristallkugel fällt und der Champagner strömt. Eine Geschichte voller Romantik und Magie.

Donna sagt: Ein köstliches und unterhaltsames Lesevergnügen war das, obwohl ich so gar kein Fantasy-Fan bin, habe ich mich verzaubern lassen und werde das Buch wieder und wieder verschenken zum Nikolaustag und zu Weihnachten.

Verzaubert um Mitternacht von Shanna Swendson, S. Fischer-Verlag, Frankfurt am Main 2008  – Taschenbuchausgabe: 8,95 Euro

Ich wache auf
Zünd meine Nachttischlampe an
Und laß die Augen durch das Zimmer wandern
Dann seh ich dich
Du schläfst
Wie schön du bist
Dein Körper wirkt so weich
So wie die Daunen
Die ihn umschmiegen
Dort unten spielt ein Fuß
Ich würde dich so gerne wecken
Um dir zu sagen
Wie schön du bist
Doch kehr ich dann zurück ins Land der Träume
Und nehm mir vor
Ich sags dir morgen früh
Am Morgen aber sagt man sowas nie

Aus: Stephan Sulke, Kekse, Arena-Verlag, Würzburg 1982

Ich glaube, wir sind nicht in der Lage, die Wirklichkeit zu schätzen, bis sie nicht Erinnerung geworden ist. Als ob wir so noch einmal leben wollten. Deshalb glaube ich, dass die Literatur noch einen Sinn hat. Literatur ist nicht Geschichte. Die Literatur erfindet die Vergangenheit neu, mit Hilfe einiger Details, die, und sei es auch nur in unserer Vorstellung, wirklich gewesen sind.

Aus: Die violette Stunde von Montserrat Roig, Goldmann Verlag 1996

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Eigentlich hatte ich schon genug gehamstert auf dem Bücherflohmarkt in der Waldorfschule, wo diesmal die Romane nach Farben der Buchcover angeordnet waren – eine nette Idee. Mit dem ausgesuchten Bücherstapel unter dem Arm wollte ich mich schon dem Bezahlen zuwenden, als mich die lilafarben-violette Ecke noch einmal magisch anzog. ‚Ach, eins noch, so  zum Wegschnasseln, zum Querverschlingen, etwas Leichtes…‘, dachte ich und griff zum oben genannten Buch.

Nein, leichte Kost ist das wirklich nicht, auch wenn der Titel und der Klappentext etwas anderes versprechen. Da musste doch gleich auf den ersten Seiten mein Lesestift mit dabei sein, weil  bemerkenswertes und überdenkenswertes Gedankengut nicht verloren gehen sollte. Sehr weit bin ich noch nicht gekommen (bis S.47), deshalb werde ich zu gegebener Zeit bestimmt noch einmal etwas dazu schreiben.

So, dann wünsche ich euch für heute in all dem Novembergrau ein bisschen Violett, egal, was ihr mit dieser Farbe verbindet…

Momentaufnahme: Mehr als Liebe

Der November hat es in sich – immer noch nach all den Jahren. Damals hatte er den Arzt gefragt: „Wie lange noch? Wie lange muss sie noch so leiden?“ Und die Antwort war kurz und knapp: „Ein paar Tage noch, vielleicht eine Woche… sie hat ein starkes Herz.“

Ein starkes, liebevolles Herz, ja, das hatte sie. Der Mittelpunkt seines Lebens war sie, so wie er der ihrige war – es war eine außergewöhnlich innige Beziehung. Liebe? Mehr als Liebe.

Er war sich nicht sicher gewesen, wie wach sie war, wie klar ihr von dem Morphium umnebelter Geist war, als sie leise zu ihm sagte: „Komm mit mir, bitte, lass uns gemeinsam dorthin gehen, wo ich demnächst sein werde. Lass mich nicht allein, bitte. Du darfst mich nicht allein lassen… Was sind wir ohne einander…“

Nichts war er ohne sie.

Die Gedanken daran, ob sie tatsächlich von ihm verlangt hatte, ihr in den Tod zu folgen, quälen ihn noch immer nach all den vielen Jahren – nicht mehr so oft und so schmerzhaft wie zu Beginn, aber der November hat es eben in sich.

Sternschnuppe

Sternschnuppe fiel
– mein Wunsch geheim –
mitten in mein Herz hinein.
Dort war so viel Platz
für die ganze Zauberkraft.

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