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Momentaufnahme

Sie hat aufgehört zu zählen die Tage und Nächte. Jetzt ist es gut. Die Wunden verheilt, die Schmerzen erträglich. Manchmal kommt sie sogar ohne Schmerzmittel aus, das sind besondere Tage, die sie sehr zu schätzen weiß.

„Ich werde ausziehen“, hatte er gesagt, „es gibt eine andere Frau.“

Sie verließ die Wohnung, weil sie allein sein musste, weil er schwieg. So unverhofft hatte sie das getroffen. Tränenblind lief sie auf die Straße, lief in das Auto. An diesem Abend hatte sie ihn das letzte Mal gesehen.

Während sie im Krankenhaus war, räumte er seine Sachen aus der gemeinsamen Wohnung und kümmerte sich ausschließlich um sein neues Leben.

Für ihn war sie bei diesem Unfall gestorben.

Daily Musings:

Jedesmal, wenn ich eine neue Seite in meinem Leben aufschlagen konnte, musste ich vorher eine schwierige Zeit der Depression durchleben.

Charlotte Bronte

Momentaufnahme

Vor einigen Jahren sagte unsere Mutter zu uns: „Und wenn ich dann anfange, komisch zu werden aufgrund meines Alters, dann müsst ihr mir das unbedingt sagen. Versprecht ihr mir das?“

Versprochen ist versprochen – selbst nach Jahren. Schlagartig erinnere ich mich daran, als ich sie übers Wochenende besuche. In der Küche ist alles vollgestellt mit umgekehrten Tassen, Gläsern und Schälchen, darübergestülpt sind ausgewaschene Kaffeefilter, die beim Abtropfen überall braune Ränder hinterlassen haben.

„Mama, du wirst komisch, ich glaube das fängt jetzt massiv an. Warum machst du das, das ist doch ein Wahnsinnsaufwand! Eine Packung Filtertüten mit 100 Stück kostet 49 Cent, da musst du dir doch nicht die ganze Küche vollstellen mit diesem nassen Papier!“, gehe ich das Ganze sofort an und versuche Platz zu schaffen, um den mitgebrachten Kuchen irgendwo abstellen zu können.

Sie versucht, die bereits wieder einsatzfähigen Tütchen zu retten. „Ich mache das nicht zum Spaß, das kannst du mir glauben, ich will auch etwas für die Umwelt tun.“

Jetzt ist es raus – man kann den deutschen Mann in vier Kategorien einteilen. Das belegt zumindest die Studie „Männer in Bewegung“, die durchgeführt wurde von der EKD und der GKMD.

Die Studie identifiziert folgende vier Männertypen:

Der teiltraditionelle Mann definiert sich vornehmlich über den Beruf, sieht sich als Ernährer, überlässt Kinder und Haushalt der Frau und ist der Ansicht, dass zu Beginn der Partnerschaft der Mann den ersten Schritt tun sollte.

Der balancierende Mann sucht meist aus traditionellen und modernen Positionen aus, was in sein Lebenskonzept passt.

Der suchende Mann kann mit traditionellen und modernen Rollenbildern nicht viel anfangen. Da er sein Leitbild noch nicht gefunden hat, ist er oft aufgeschlossen gegenüber gleichberechtigten Partnerschaftsmodellen, aber unsicher mit Blick auf seine eigene Position in Beruf und Familie.

Der moderne Mann ist dafür, dass sich Mann und Frau in gleichem Maße um Haushalt und Kinder kümmern soll. Er wünscht sich, dass beim Haushaltseinkommen beide Partner beteiligt sind.

Vielleicht findet sich der deutsche Mann tatsächlich wieder in diesen Kategorien – wäre ja schön und einfach zugleich – auch für die Partnerwahl.

Entnommen aus: DIE WELT vom 19.03.2009   Der deutsche Mann sucht und balanciert von Miriam Hollstein

Wer an seinem Schmerz festhält, bestraft sich letzten Endes selbst.

Leo F. Buscaglia

Eine ganz besondere Liebesgeschichte ist das, durch alle Höhen und Tiefen des Lebens.

“ Bald wirst du jetzt zweiundachtzig sein. Du bist um sechs Zentimeter kleiner geworden, Du wiegst nur noch fünfundvierzig Kilo, und immer noch bist Du schön, graziös und begehrenswert. Seit achtundfünfzig Jahren leben wir nun zusammen, und ich liebe dich mehr denn je.“

58 Jahre sind sie ein Paar, am 22. Dezember hat sich André Gorz zusammen mit seiner schwerkranken Frau Dorine das Leben genommen, weil einer den anderen nicht überleben wollte.

Dorine hat gleich zu Beginn ihrer Beziehung etwas sehr Kluges über die Ehe gesagt: „Wenn Du Dich mit jemanden fürs Leben verbindest, dann legt ihr euer Leben zusammen und unterlasst alles, was eure Verbindung entzweit oder ihr zuwiderläuft. Die Herstellung eurer Gemeinsamkeit ist euer gemeinsames Projekt, und ihr werdet es je nach den wechselnden Situationen immer wieder von neuem bestätigen, anpassen, neu ausrichten. Wir werden das sein, was wir zusammen tun werden.“

André Gorz     Brief an D.     btb verlag     ISBN: 978-3-442-73875-5     7 Euro

Daily Musings: Ordnung

Wie die Kunst, so bringt auch die Liebe Harmonie und Ordnung ins Chaos.

Molly Haskell

Ein Techtelmechtel ist eine nicht besonders ernsthafte Liebelei.

Wie ein Techtelmechtel ausgehen kann, könnt ihr hier lesen:

FELIX SCHLOEMP (1890-1916)

Die Ballade vom küsselüsternlispelwisperflüsterspeichel-

sprühenden Techtelmechtelmöchtemeier


An der Tippetappetypeklingelglockenklingklangtippmaschine

In einem Kritzekratzespritzetripptrappeaktenmappekrikelkrakelklexbureau

Saß die goldenlockenleuchtendlustiglistiglachendlockendlächelnde Karoline

Und der minnigemädchenmanchmalmächtigmögende Meier (Firma Meier & Co.).

Dieser liebte furchtbarflammenfeuriglohendloderndhöllischglühendheiß die

Holde;

Aber sprach er, es ihm furchtbar störendspeichelsprühendsyphonstrahlenartig-

spritzendnass vom Munde troff,

Als er einst zu ihr: “Du zuckersacharinsyrupzwetschensahnensaucensüßes

Saucißchen“ sagen wollte

Sprüht er so, dass sie im Sprechesprühesprudelspritzewisperlispelflüster-

spuckesee ersoff!

Daily Musings: Geduld

Wir müssen Geduld aufbringen: Ohne sie kann man unter Umständen in einer Stunde zerstören, was nur in wochenlanger Arbeit wieder hergestellt werden kann.

Charlie W. Shedd

Momentaufnahme

Ich bin keine gr0ße Erzählerin. Oftmals überfordere ich dich mit skizzenhaften oder fragmentarischen Schilderungen.

Du kennst mich genau und füllst die Leerstellen sinngemäß.

Man nennt das VERSTEHEN.

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