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Schöne Wörter: Engelsgeduld

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Geduld – das Wort allein hat es schon in sich – etwas dulden können mit Ausdauer. Geduld ist manchmal schwierig zu praktizieren, wir wollen etwas jetzt und sofort. Geduld wird aber auch belohnt.

Engelsgeduld ist die Geduld in Perfektion – hier gibt es kein Drängen, kein Eilen,kein Zweifeln am Erfolg oder am Ergebnis.

Wie schön, wenn wir jemanden treffen, der mit uns Engelsgeduld hat! Hier können wir ausruhen und von einer Kraft schöpfen, die Balsam ist für unsere Seele.

Daily Musings: Unrecht

Gibt es überhaupt etwas, das einen tieferen Stich versetzt, als die Frage, wo und wie sehr man dem Menschen Unrecht getan hat, der einen liebte?

Florida Scott Maxwell

Vorsicht!

Auf meinem Weg mit dir:
so viele Stolpersteine, Stacheldraht,
weiträumiges, vermintes Territorium.
“Vorsicht!”, rufst du noch,
aber da gibt es mich schon gar nicht mehr.

Copyright by Donna 2008

Je mehr ich mich mit schönen Wörtern beschäftige, desto mehr wird mir bewusst, dass es nicht nur der Klang des Wortes ist, der es schön erscheinen lässt, sondern all die subjektiven Assoziationen, die mitschwingen.

Beim Apfelpfannkuchen sind es nicht die beiden PFs oder die As in jedem der zusammengefügten Nomen – nein, es ist der Duft dieser Köstlichkeit – eine Geruchserinnerung aus Kindertagen, die auch den  Duft von Zimt beinhaltet, denn Zimt und Zucker gehören absolut dazu. Fast könnte man meinen, dieses Wort und diese Speise haben etwas Tröstliches. Nicht umsonst ordnet man viele Gerichten in die Kategorie ‚Soulfood‘ ein. Und Soulfood ist auch ein schönes Wort – aber darüber vielleicht später mehr.

Daily Musings: Ich liebe

Ich liebe Gedanken,

die kein Ende haben

und die sich nicht aufhalten lassen

von Regeln und Gesetzen,

sondern die, nur geführt durch die Liebe,

ihre eigene Welt schaffen,

in der ich leben und hoffen kann

gegen jede Zerstörung

und gegen die Hoffnungslosigkeit,

die sich ausbreitet.

Ulrich Schaffer in: Ich liebe… Fotokunst-Verlag Groh  München1989  ISBN 3-89008-770-1

Empfehlenswert: Die neue CD von Sophie Zelmani – angenehm beruhigend und eindringlich – die Texte emotional tiefgründig.

Einfach lauschen und sich wegtragen lassen…

Spring Love
Love you meet in springtime
Is rarely love you can keep
Fall in the winter
When the sheet of snow got a deep
Spring love that lasts through summer
Surely will be standing like a fool
Fall in the winter
When the heart ain’t so easy sold
Summer love you’re still feeling
Will hurt every time a leaf falls
Fall in the winter
For the longest season of all

Schöne Wörter: Wunschpunsch

Natürlich denke ich bei diesem Wort an den Kater Maurizio di Mauro und den Raben Jakob Krakel sowie an deren Gegenspieler Beelzebub Irrwitzer und die Geldhexe Tyrannja Vamperl… Richtig! Wir sind gelandet in dem Kinderbuch „Der Wunschpunsch“ von Michael Ende – es handelt  sich hier –  um ganz genau zu sein – um einen satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch.

Bei den eisigen Temperaturen dieses Wintereinbruchs steht auch mir  der Sinn nach einem großen Becher Wunschpunsch.

Da präferiere ich den Glühwein ohne Schuss, den Apfelpunsch mit Calvados-Schuss und den Weißwein-Ananas-Punsch mit Bacardi. Schuss ist bei mir eher ein Schüsschen zur geschmacklichen Abrundung – nicht für lull und lall.

Einige Seen werden an diesem Wochenende freigegeben – und es sollte mich wundern, wenn da nicht die eine oder andere Punschbude stehen würde. Ach ja, Punschbude ist eigentlich auch ein schönes Wort…

„Im Single-Land der Moderne treffen eher hochqualifizierte, anspruchsvolle Frauen auf sozial schwächere Junggesellen. Anziehungskraft: gering.“

Dieses Zitat stammt aus dem Artikel „Leben Singles glücklicher?“   FOCUS Nr.1 / 29.Dez.2008

Sehr empfehlenswert, da die neusten Erkenntnisse aus der Single-Forschung ausgewertet vorliegen! Zwar ersetzen die besten Freunde nicht die Intimität einer Beziehung, aber ganz so bemitleidenswert wie noch vor einigen Jahren sind die modernen Singles nicht mehr. Single-Sein wird längst nicht mehr so stigmatisiert wie noch vor 10 oder 20 Jahren.

Also, ich habe den Auftrag bekommen, über eine Single-Veranstaltung zu berichten – bin nun gut vorbereitet und werde auch hier bei TEXT! etwas darüber veröffentlichen, falls mir etwas Nettes geeignet erscheint.

Daily Musings: Liebe

Liebe ist, wenn man sich gegenseitig fördert – und nicht der eine auf Kosten des anderen lebt wie ein Parasit.

Bessie Head

PAARE: Durchbruch

Er zog nebenan ein, als ich bereits ein Jahr in meiner neuen Wohnung lebte. Adventszeit war, ich schmückte meine Terrasse mit Lichterketten. Wir nickten uns zu und stellten uns kurz vor.

“Ich bin Lehrer, das sind ganz schreckliche Menschen, aber ich bin da eine Ausnahme”, sagte er schmunzelnd.

“Zu diesen Ausnahmen gehöre ich auch, ich unterrichte Deutsch und Kunst. Und Sie?”

“Deutsch und Biologie! Na, dann auf gute Nachbarschaft! Als erstes muss mein Arbeitszimmer funktionstüchtig sein, sonst geht gar nichts. Ich muss weitermachen. Bis bald mal.”

“Ja, bis bald.”

Bald kam schneller als ich dachte. Schon am nächsten Abend stand er vor der Tür und fragte ganz höflich, ob er sich eine Tüte Mehl ausleihen dürfte, er wäre noch nicht zum Einkaufen gekommen.

“In einer halben Stunde kannst du rüberkommen, es gibt Pfannkuchen – meine Spezialität.”

“Du bist witzig, ich muss noch…”

“…korrigieren”, vervollständigte er meinen Satz ganz richtig.

Wir lachten beide.

“Ok, in einer halben Stunde bin ich da.” Er verschwand mit der Mehltüte.

Ich sah auf die Uhr, ein paar Diktate würde ich noch schaffen. Pfannkuchen? Wann hatte ich die das letzte Mal gegessen? Das war Ewigkeiten her! Viel konnte man dabei ja glücklicherweise nicht verkehrt machen.

Nein, aber ganz viel richtig machen konnte man. Das waren nicht so unförmige Ofenlappen, sondern kleine Delikatessen gefüllt mit Pfirsich-Mascarpone-Creme. Den Wein tranken wir aus Wassergläsern dazu, es war saugemütlich in seinem Umzugschaos.

Seitdem hingen wir ziemlich oft zusammen. Mal bei mir, mal bei ihm. Mal kochten wir zusammen, mal gab es etwas zu fachsimpeln, einen Film zu gucken, oder einfach nur mal so.

Als ich mit einer dicken Grippe im Bett lag, kümmerte er sich rührend um mich. Als er im Urlaub war, mähte ich seinen Rasen, goss die Blumen, lüftete, sah nach der Post. Im Scherz sprachen wir immer öfter davon, dass es viel einfacher wäre, einen Durchbruch zwischen unseren Wohnungen zu machen…

“Du hättest eine viel größere Wohnung”, sagte er.

“Du aber auch”, gab ich zurück und nahm das auch alles gar nicht Ernst an diesem Abend, der uns beide am nächsten Morgen nicht ohne schlechtes Gewissen in unseren Unterricht gehen lassen würde, weil wir mal wieder gesumpft hatten.

“Schluss jetzt, sonst kommen wir morgen nicht raus”, beendete ich unser Zusammensein. Er kramte umständlich nach seinem Haustürschlüssel und streichelte zum Abschied meine Wange.

Für mich hieß es jetzt schnell ins Bett. Als ich das Licht im Badezimmer anmachte, schaute ich erstaunt in den großen Spiegel, auf dem mit Lippenstift geschrieben stand: ‘KUSCHELN IST SCHÖN!’ – darunter seine Telefonnummer. Ich zögerte nur einen kleinen Moment, dann griff ich zum Telefon.

“Ich wusste, dass du anrufen würdest, sagte er, “gut, dass du meine Meinung teilst…”

“Und jetzt?”, fragte ich etwas gedehnt.

“Lass uns nicht warten, bis der Durchbruch fertig ist!”, war seine überzeugende Antwort.

Copyright by Donna 2008

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