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Reflexion über Schreibprozesse

Seit wann ich schreibe?

Ungefähr seit meinem 14. Lebensjahr – da fing ich an Gedichte und Geschichten zu schreiben. Über einen Zeitraum von zehn Jahren hatte ich mal mehr, mal weniger produktive Schreibphasen. Wichtig in diesen Jahren war mir auch eine Schreibwerkstatt, in der Texte kritisch beleuchtet wurden und die jährlich auch zu Autorenlesungen einlud. Ja, öffentliche Autorenlesungen habe ich auch mitgemacht – es war sehr erhebend vor einem Publikum zu lesen und direktes Feedback zu bekommen. Berühmt wurde ich nicht!

Dann kam eine lange P A U S E . Klar, ich schrieb Mitteilungen, Liebesbriefe, Einkaufszettel, wissenschaftliche Arbeiten – aber nichts Literarisches, das war in meinem Leben abhanden gekommen, ganz leise und unbemerkt. Was ich weiterhin tat: Ich sammelte Aphorismen, Gedankenfetzen, Gedichte, die mir gefielen, und ich las verhältnismäßig viel in meiner Freizeit.

Vor drei Jahre ungefähr entdeckte ich meine Schreiblust wieder. Mit 21 Autoren habe ich online an einem Buch mitgeschrieben, das auch veröffentlicht wurde. Dieses Projekt ließ mich wieder Blut lecken, auch wenn die Zeit zum Schreiben immer knapp bemessen war.

Eine ganz andere Leidenschaft führte mich dann zum Bloggen. Ich hatte die vielen Food-Blogs entdeckt, in denen ich stundenlang stöberte. Ein eigenes Blog? Das schien mir in weiter Ferne…

Doch da waren Menschen, die mir zuredeten und mir halfen, und durch mehrere Umwege durch Sumpf und Unterholz und Dschungelfieber entstand dann dieses Blog: TEXT! Donna schreibt…

Hier ist nun mein literarisches Zuhause und ich lade alle ein, mich zu besuchen.

Herzlich willkommen!

Daily Musings: Schuldschein

Ich kann meine Träume nicht

fristlos entlassen

Ich schulde ihnen noch

mein Leben

Frederike Frei

Reflexion über Schreibprozesse

An dieser Stelle möchte ich immer mal wieder über meine Schreibprozesse reflektieren.

Ideen für Geschichten sind manchmal ganz spontan da, manchmal trage ich sie aber auch lange mit mir herum und sie reifen, bis etwas daraus tatsächlich entstehen kann. Manches bringe ich spontan aufs Papier, manches überarbeite ich sehr lange und sehr oft. Da stecke ich einfach nicht drin, das sind Prozesse, die ich nicht beeinflussen kann. Oberstes Gebot ist immer: Ich muss absolut zufrieden sein mit dem, was ich dann hier veröffentliche.

Seit einiger Zeit schreibe ich schon an einer Beziehungsgeschichte, die sich über einen Zeitraum von 36 Jahren erstreckt. Es will und will nicht werden, manches erscheint mir platt, wenig gut getroffen oder zu sehr gelabert, zu sentimental, zu schlicht…Ich weiß noch nicht, was daraus wird, ob überhaupt eine Geschichte daraus wird. Aber die Essenz daraus habe ich schnell formulieren können – und vielleicht reicht das auch schon…

Jenseits aller Worte

kehre ich zu dir zurück

gedankenschnell um die halbe Welt.

Magisches Band –

unsichtbar leise –

spricht von Liebe zu mir.

Daily Musings: Valentinstag

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Love

is the Celebration

of Life !

Reflexion über Schreibprozesse

Häufig werde ich gefragt, wie all meine Beiträge entstehen. Das kann ich nicht in einem Satz beantworten. Grundsätzlich glaube ich, dass ich keine große Erzählerin bin, denn sonst würde ich Erzählungen schreiben oder Romane. Ich würde fabulieren und meine Leser in Welten entführen, in die sie eintauchen können, in denen sie leben können.

Natürlich habe ich oft eine ganze Geschichte im Kopf, sie dehnt sich aus, will sogar geschrieben werden – und dann steht auf dem Papier/Bildschirm nur die Essenz – eine Momentaufnahme, eine Kurzgeschichte, ein Gedicht – also Verdichtetes, ähnlich einem Bild, in dem der Maler den wichtigsten Augenblick eingefangen hat. ‚Schade‘, denke ich manchmal, ‚da gäbe es doch noch mehr drumherum‘ – aber das Drumherum verbleibt dann bei mir – und der Leser darf das Gelesene selbst einbetten in einen Kontext, er darf weiter nachdenken und über seine eigene Getroffenheit reflektieren.

Es sind nicht immer selbst erlebte Situationen, die ich umsetze. Aber weil ich aufmerksam beobachte und zuhöre, ergeben sich viele Anknüpfungspunkte für mich, ich spüre mich hinein in die Menschen, in ihr Leben. Also, Autorin und Erzählerin sind nicht immer identisch – das können viele meiner LeserInnen nicht trennen, ist letztendlich auch nicht wichtig.

Wichtig ist mir, dass Menschen berührt werden durch alles, was an TEXT! hier erscheint.

Immer häufiger nehme ich nun auch Termine auf  bezüglich Ausstellungen und Autorenlesungen in meiner Umgebung, weil ich glaube, dass das irgendwie dazugehört zum kulturellen Leben – schließlich kann ein InfoTEXT! auch berühren und das Verlangen wecken, solch eine Veranstaltung zu besuchen, um durch schöne Wörter und Geschichten oder Farben und Bilder oder Töne und Musik sein Leben zu bereichern.

Daily Musings: Schönheit

Schönheit braucht einen Rahmen. Nur wenn wir sie hervorheben, werden Ereignisse, Gegenstände und Menschen einmalig, bedeutungsvoll und damit schön.

Anne Morrow Lindbergh

Daily Musings: Lauf nicht

Lauf nicht, geh langsam!

Du musst nur auf dich zugehen.

Geh langsam, lauf nicht!

Denn das Kind deines Ichs,

das ewig Neugeborene,

kann dir nicht folgen.

Verfasser unbekannt

Momentaufnahme

Du warst am Boden zerstört, als du bemerktest, dass du deinen Ehering nur wenige Stunden nach der Trauung verloren hattest. Du sprachst von einem bösen Omen und Tränen drohten dein wundervoll dezentes Make up zu zerstören.

„Ach was“, sagte ich, „er war bestimmt zu weit und bis jetzt haben wir uns auf unserem Fest doch prächtig amüsiert. Entweder finden wir ihn wieder oder du bekommst so schnell wie möglich einen neuen.“

Daily Musings: Guter Geschmack

Guter Geschmack liegt nicht darin, die richtige Wahl zu treffen, sondern in einem Gegenstand die natürliche Einheit von Quantität und Qualität wahrzunehmen.

Khalil Gibran

Momentaufnahme

Sie hört nicht auf, nach dem Ober zu rufen. “ Bitte zahlen!“ – ihre Stimme wird immer lauter, sie hält das abgegriffene Portemonaie in ihrer linken Hand, fuchtelt mit dem rechten Arm, um auf sich aufmerksam zu machen. Seit drei Wochen nach jeder Mahlzeit die gleiche Verhaltensauffälligkeit.

„Das, was ich verzehrt habe, muss ich doch bezahlen“, sagt sie zu ihren Tischnachbarn, „wo kommen wir denn hin, wenn jeder so einfach aufsteht und wegläuft?“

„Aber Sie sind hier nicht im Restaurant, sie müssen nicht bezahlen“, versuchen einige, sie zu beruhigen.

„Nein? Wo bin ich denn? All das schöne Essen immer…“

„Sie sind im Seniorenstift, all inclusive sozusagen, verstehen Sie?“

„Ja, eine angenehme Reise…“, sagt sie erleichert.

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